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Senkrecht
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Eine Gerade verläuft
senkrecht, wenn sie durch den
Mittelpunkt der Erde verläuft. Ein Stück einer solchen Geraden kann
durch ein
Lot dargestellt
werden. Deswegen wird statt des Begriffes „senkrecht“ auch oft der
Begriff „lotrecht“ verwandt.
Im täglichen Leben besteht ein Lot aus einer Leine, an die ein Gewicht
geknüpft ist, das die Leine in Richtung des Erdmittelpunkts strafft. In
der Geometrie erhält das Wort „Lot“ eine allgemeinere Bedeutung, die in
einem
der folgenden Abschnitte erläutert wird.
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Waagerecht
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Dr
Begriff
waagerecht ist nicht
ganz so einfach zu erklären, wie der Begriff
senkrecht. Das liegt daran, dass
eine (unendlich lange!) Gerade nicht überall, sondern nur in einem
begrenzten Abschnitt (eigentlich nur in einem Punkt) waagerecht
verlaufen kann.
Eine Gerade verläuft in einem Abschnitt
AB waagerecht, wenn dieser
Abschnitt parallel zur Erdoberfläche ist.
Wenn wir daran denken, dass die Erdoberfläche gekrümmt ist, wissen wir,
dass die soeben formulierte Erklärung „windig“ ist. Eigentlich müssten
wir sagen:
Eine
Gerade verläuft waagerecht durch
einen Punkt P,
wenn der Punkt P von allen Geradenpunkten den kürzesten Abstand zum
Mittelpunkt der Erde hat.
Im täglichen Leben erkennen wir das Waagerechtsein einer ebenen Fläche
daran, dass eine Kugel auf dem Punkt der Fläche, auf den sie gelegt
wird, liegen bleibt.
Das Waagerechtsein einer Linie überprüfen wir meistens mit einer
Wasserwaage. Das Röhrchen in der
Libelle der Wasserwaage ist bis auf
ein kleines Luftbläschen mit Flüssigkeit gefüllt. Dieses Luftbläschen
wird vom Wasser in die Mitte gedrückt, wenn die Enden der Wasserwaage
gleich weit vom Erdmittelpunkt entfernt sind.
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Orthogonal
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Wir
betrachten nun zwei Geraden, die sich in einem Punkt schneiden.
Verläuft eine der beiden Geraden senkrecht und die andere
Gerade waagerecht, so bilden die beiden Geraden vier gleich große Winkel.
Was in der Geometrie unter einem Winkel verstanden wird, soll erst in
einem der folgenden Paragraphen umfassend erklärt werden. Mit der
vorangehenden Bemerkung ist hier nur Folgendes gemeint: Würden wir in
einen der vier Winkel die Ecke eines Gegenstands einpassen, so würde
dieser auch genau in die drei anderen Winkel passen. |
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Zwei Geraden, die vier gleich
große Winkel bilden, heißen orthogonal
(altgriechisches
Fachwort für rechtwinklig).
Offenbar können Geraden auch dann orthogonal
sein,
wenn keine von ihnen senkrecht oder waagerecht verläuft. Nicht der
Verlauf der einzelnen Geraden ist bedeutsam, sondern nur die Lage, die
sie zueinander einnehmen. |
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Sind zwei Geraden auf ein Blatt Papier gezeichnet worden, so kann ihre
auf Orthogonalität untersucht werden, indem das Papier entlang einer
der beiden Geraden gefaltet wird. Die beiden Geraden sind dann
orthogonal, wenn die beiden Halbgeraden, in die die andere Gerade durch
die Faltgerade zerteilt wird, beim Falten exakt aufeinanderfallen.
Graphische Kennzeichnung
- Geraden, die als orthogonal angesehen werden sollen, kennzeichnen
wir an ihrem Schnittpunkt durch ein kleines Quadrat.
Bezeichnung für orthogonale Geraden
- Sind zwei Geraden g und h orthogonal, so schreiben wir: g ⊥
h .
Im Geometrieunterricht verwenden wir zur Orthogonalitätsprüfung in der
Regel das Geo-Dreieck. Auf dem Geo-Dreieck ist eine Linie eingedruckt,
die vom Nullpunkt der Längenskala zur Spitze des Dreiecks führt. Diese
Linie verläuft orthogonal zur Kante, an der die Längenskala angebracht
ist.
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Lote in der Geometrie
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Es sei eine Gerade g und ein Punkt
P gegeben. Dann heißt diejenige Gerade, die
- durch den Punkt P und
- orthogonal zu der Geraden g
verläuft,
Lot vom Punkt P auf
die Gerade g.
Der Punkt, in dem das Lot die Gerade g schneidet, heißt
Lotfußpunkt des Punktes P auf der Geraden g.
Es wird später gezeigt werden, dass der Lotfußpunkt derjenige Punkt der
Geraden g ist, der dem Punkt P am nächsten liegt. Dewegen wird die
Länge der Strecke vom Punkt zum Lotfußpunkt auch als
Abstand des Punktes P von der Geraden g
angesehen.
Liegt der Punkt P auf der Geraden g, so stimmt sein Lotfußpunkt mit ihm
überein.
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Orthogonalität und
Parallelität
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Die beiden Begriffe „orthogonal“ und „parallel“ hängen eng miteinander
zusammen. Das wird an den beiden folgenden Theoremen („Theorem“:
altgriechisches Wort für „Lehrsatz“) deutlich, die wir ohne weitere
Überlegungen als richtig anerkennen wollen. Die beiden Lehrsätze sind
deswegen so wichtig, weil sie uns sagen, wie wir Geraden als parallel
nachweisen oder parallele Geraden zeichnen können.
Orthogonalität
durch Parallelität
Wenn eine Gerade orthogonal zu einer von zwei Parallelen ist, dann ist
sie auch orthogonal zu der anderen Parallelen.
Parallelität
durch Orthogonalität
Wenn zwei Geraden orthogonal zu einer dritten Geraden sind, dann sind
die beiden Geraden parallel.
Verfahren zur Konstruktion einer
Parallelen
Soll zu einer vorgegebenen Geraden g
eine Parallele durch einen vorgegebenen Punkt P gezeichnet werden, so
ist
- zunächst das Lot vom Punkt P auf die Gerade g zu fällen und
- dann eine Orthogonale zum Lot durch den Punkt P zu zeichnen.