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Begriffe
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Das Wort „subtrahieren“ ist aus der lateinischen Sprache entlehnt:
„trahere“
bedeutet „ziehen/schleppen“ (Ein „Traktor“ ist ein „Schlepper“);
„subtrahere“ bedeutet „wegziehen/abziehen“.
Die Zahl, von der etwas subtrahiert wird, heißt „Minuend“; die Zahl die
abgezogen werden soll, heißt „Subtrahend“; das Ergebnis der Subtraktion
heißt „Differenz“.
34
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–
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18
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=
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16
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Minuend
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minus
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Subtrahend
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gleich
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Differenz
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- Das lateinische Wort „minuere“ bedeutet „verringern/vermindern;
ein
„Minuend“ ist eine Zahl, die
vermindert werden soll.
- Ein „Subtrahend“
ist eine Zahl, die abgezogen werden
soll.
- Wort „Differenz“ ist von dem lateinischen Wort „differre“
abgeleitet,
welches „sich unterscheiden“ bedeutet. Eine „Differenz“ ist also ein
„Unterschied“.
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Pfeildiagramme
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Eine Subtraktion natürlicher Zahlen lässt sich wie eine Addition durch
ein Pfeildiagramm
veranschaulichen:
- Der Pfeil, der den Minuenden darstellt, beginnt bei 0; seine
Länge ist durch den Wert des Minuenden gegeben (im Beispiel: 14).
- Der Pfeil, der den Subtrahenden darstellt, beginnt wie bei der
Addition an der
Spitze des ersten Pfeiles; seine Länge ist durch den Wert des
Subtrahenden gegeben (im Beispiel: 8). Im Gegensatz zur Addition zeigt
jedoch der Subtrahendenpfeil in die entgegengesetzte Richtung, dorthin,
wo die Zahlen kleiner werden.
- Der Pfeil, der die Differenz darstellt, entsteht (wie bei der
Addition) durch Aneinanderhängen
der beiden Pfeile des Minuenden und des Subtrahenden; er beginnt daher
bei 0 und endet an der Spitze des
zweiten Pfeiles (im Beispiel: 6).
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Negative Ergebnisse
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Ist der Subtrahend größer als der Minuend, ragt der nach links
gerichtete Pfeil über die Zahl 0 hinaus. Um auch in diesem Fall ein
Subtraktionsergebnis angeben zu können, verwenden wir wie bei einem
Thermometer ein Spiegelbild des Zahlenstrahls:
Mit dieser Erweiterung des Zahlenstrahls werden neue Zahlen geschaffen,
die sich durch ein
Vorzeichen
von den bisher bekannten Zahlen unterscheiden.
Das Wort „Strahl“ ist ein mathematischer Fachbegriff; es bezeichnet
eine gerade Linie, die von einem Anfangspunkt ausgeht und kein Ende hat.
Mit der vorgenommenen Erweiterung ist der Zahlenstrahl kein Strahl
mehr, weil er keinen Anfangspunkt besitzt; er ist zu einer Linie
geworden, die in beiden Richtungen endlos ist.
Eine gerade Linie, die keine Endpunkte besitzt, sondern in beiden
Richtungen endlos ist, wird in der Mathematik „Gerade“ genannt.
Aus dem Zahlen
strahl ist daher
durch die Erweiterung die Zahlen
gerade
geworden.
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Positive und negative
Zahlen
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Die neuen Zahlen, die durch Spiegelung des Zahlenstrahls am Nullpunkt
entstehen, heißen
negative Zahlen.
Zur Kennzeichnung erhalten sie ein Minuszeichen. Das Wort „negativ“
stammt von dem lateinischen Verb „negare“
(„verneinen“) ab.
Die alten Zahlen heißen
positive
Zahlen. Zur besseren Unterscheidung erhalten sie ein
Pluszeichen. Dieses Pluszeichen wird jedoch häufig aus Bequemlichkeit
weggelassen.
Die Zahl 0 ist einzige Zahl, die weder positiv noch negativ, sondern
neutral ist. Die Zahl 0 besitzt
kein Vorzeichen.
Die Abbildung zeigt, dass Zahlen nicht nur als „Stellen“ auf der
Zahlengerade, sondern auch als „Pfeile“ wiedergegeben werden können.
- Pfeile, die nach rechts zeigen, veranschaulichen positive Zahlen.
- Pfeile, die nach links zeigen, veranschaulichen negative Zahlen.
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Betrag einer Zahl
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Wird von einer positiven oder einer negativen Zahl das Vorzeichen
weggelassen, erhält man eine „alte“ Zahl, die „Betrag“ der positiven
oder negativen Zahl genannt wird:
- Der Betrag von –17 ist 17.
- Der Betrag von +23 ist 23.
Es ist üblich, mit zwei senkrechten Strichen, die die Zahl
einschließen, anzuzeigen, dass ihr Betrag gebildet werden soll:
- | –17 | = 17
- | +23 | = 23
Die beiden vorangehenden Zeilen werden genauso gelesen wie die beiden
weiter oben stehenden.
Weil eine Zahl ohne Vorzeichen auch als Zahl mit dem Vorzeichen +
angesehn werden kann, zeigen die beiden Beispiele zeigen:
- Der Betrag einer negativen Zahl wird gebildet, indem das negative
Vorzeichen durch das positive ersetzt wird.
- Der Betrag einer positiven Zahl stimmt mit der Zahl selber
überein.
Werden Zahlen als Stellen auf der Zahlengeraden veranschaulicht, so
gibt der Betrag einer Zahl ihren Abstand von der Stelle 0 an:
Werden Zahlen als Pfeile veranschaulicht, so gibt der Betrag einer Zahl
die Länge des Pfeiles an:
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Gegenzahl einer Zahl
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Zu jeder Zahl, die Zahl 0 ausgenommen, gibt es genau eine Zahl, die
denselben Betrag, aber das entgegengesetzte Vorzeichen besitzt. Diese
Zahl wird
Gegenzahl der Zahl
genannt.
- Die Gegenzahl von –17 ist +17.
- Die Gegenzahl von +23 ist –23.
Weil eine Zahl und ihre Gegenzahl denselben Betrag besitzen, sind die
Stellen von Zahl und Gegenzahl auf der Zahlengeraden stets gleich weit
von der Stelle 0 entfernt.
Weil eine Zahl und ihre Gegenzahl denselben Betrag besitzen, haben die
Pfeile, die Zahl und Gegenzahl veranschaulichen, stets dieselbe Länge.
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Darstellung der
Subtraktion als Addition
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Mit den getroffenen Vereinbarungen können wir die Rechenart
„Subtraktion“ vollständig durch die Rechenart „Addition“ ersetzen. Das
zeigen die Pfeildiagramme weiter oben:
- 14 – 8 = 14 + (–8) = 6
- 7 – 15 = 7 + (–15) = –8
In beiden Pfeildiagrammen wird die Subtraktion ausgeführt, indem an den
Minuenden wie bei einer Addition ein Pfeil angehängt wird. Allerdings
gehört der Pfeil zur Gegenzahl des Subtrahenden, weil er in die
entgegengesetzte Richtung zeigt.
Allgemein können wir deswegen sagen:
- Ein Subtrahend wird von einem Minuenden subtrahiert, indem
die Gegenzahl des Subtrahenden zu dem Minuenden addiert wird.
- Kurz: Subtrahieren ist Addieren der Gegenzahl.